40 Jahre Solingen-Ohligser Dürpelfest
vom 23. - 25. Mai 2014

Von Martin Wehmeyer

Dürpelfest! Das hat für die Solinger einen besonderen Reiz, freut er sich doch auf Kirmes, Musik, Kulinarisches und Geselliges. 1974 war das Premierenjahr für das Dürpelfest und insofern galt es, 40 Jahre zu feiern.

Fes2572x96„Movie Star“ von Henschel-Landwehrmann.

Das Ohligser Dürpelfest ist am Anfang für die dort wohnenden Bürger geschaffen worden. Es war eine Art Trotzreaktion der Händler auf die Ignoranz der Solinger Stadtverwaltung, die sich als Ohligser bei der 600-Jahrfeier nicht genügend berücksichtigt sahen und einen Gegenpol schaffen wollten. Heute ist das Fest über die Stadtgrenzen hinaus als Treffpunkt bekannt und auch die Ur-Solinger feiern gerne mit. Hans Ketzberg, viele Jahre der Vorsitzende der ausrichtenden Werbe-gemeinschaft, wurde als Namensgeber während der Eröffnung von Brigitte Kiekenap geehrt. Die Erklärung für das Wort Dürpel ist recht einfach, denn damit sind die Fußstufen vor den bergischen Häusern gemeint, auf denen früher gesessen und geklönt wurde.

Die Festmeile zog sich drei Tage vom Bahnhof Ohligs quer durch die Einkaufsstraße über den Rathausplatz bis in zwei Seitenstraßen hinein. Auf sechs Bühnen spielten Bands, die im Zuge der letzten 40 Jahre beim Fest dabei waren. Wer jetzt denkt, dass in der Innenstadt kein Auge mehr zugetan werden kann, der irrt. Denn die Zeiten sind verhältnismäßig moderat. Um 23 Uhr ist Geschäftsschluss und wegen des Abbaus am Sonntag bereits im Musikteil um 21 Uhr. Die Schausteller dürfen dagegen noch bis 22 Uhr ihre Geschäfte öffnen. Diese Zeiten sind wegen des geordneten Innenstadtabbaus zwingend zu beachten. Leider ignorierte ein Betrieb diese Zeitvorgabe. Er wollte bereits eine Stunde früher mit dem Abbau starten und störte damit den Kirmesbetrieb. Für den Kirmesteil zeichnet Günter Darmann verantwortlich und sorgte wieder für einen attraktiv besetzten Festplatz. Auf der Wunschliste zum 40-jährigen stand ein Riesenrad und mit Henschel-Landwehrmanns „Movie Star Rad“ war der Blick weit über das Bergische Land möglich. Mit dem Autoscooter „Drive In“ von Schmidt war der wenige zur Verfügung stehende Raum für Großgeschäfte ausgereizt. Markmanns Schiffschaukel „Nessy“, der „Piratentrip“ von Hardt, der „Big Wave“ von Milz sowie der Simulator von Sterzenbach waren in den Seitenstraßen neben einer Vielzahl an Reihengeschäften aller Sparten platziert. Grundsätzlich gilt, wer einmal am Dürpelfest teilgenommen hat, möchte gern wiederkommen. Günter Darmann liegen immer zahlreiche Bewerbungen vor. Allein bei den Fahrgeschäften waren es 47, von denen sich sechs über eine Zusage freuen durften. Ein Grund, warum auf eine öffentliche Ausschreibung der Veranstaltung verzichtet wird. Die Fußgängerzone bleibt privaten Gruppen und Sportvereinen vorbehalten, die Getränke ausschenken oder Pizza und Reibekuchen verkaufen. Starke Präsenz der Security sorgte dafür, dass es keine Alkoholkrawalle gab. Dazu trägt seit dem Vorjahr die Aktion „Spaß ohne Glas“ bei. Plakate machen die Besucher auf das Glasverbot auf dem Festgelände aufmerksam.

Während es bei der Eröffnung am Donnerstagabend noch stark regnete, zeigte sich das Wetter die nächsten Tage von der besten Seite, was zum erfolgreichen Verlauf führte. Die Eröffnung auf dem Autoscooter erfolgte ein wenig unkoordiniert und wurde von Brigitte Kiekenap moderiert. Eigentlich ungewöhnlich, dass der anwesende Bürgermeister während der bevorstehenden Kommunalwahl dieses nicht als Plattform nutzte und die Veranstaltung nicht selbst eröffnete. „Jubiläums-Dürpel mit riesigem Andrang“, titelte die Rheinische Post nach Ende des Volksfestes und traf damit ziemlich den Nagel auf den Kopf. Während die Fahrgeschäfte gute Einnahmen verzeichneten, war das Ergebnis bei dem einen oder anderen Reihengeschäftsbeschicker etwas verhalten. Bei den Meisten ging aber der Daumen nach oben. Eine wirklich erstklassige Veranstaltung war gelaufen. (Foto: mw)

Von den Volksfestplätzen