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Der „Architekt” geht

Marktleiter Helmut Birk geht in den Ruhestand

25 Jahre lang sorgte Helmut Birk für einen reibungslosen Ablauf der Neuburger Wiesn. Jetzt geht er in den Ruhestand. Zum Abschied ehrten ihn die Beschicker und nun darf er sich fortan „Ehrenschausteller" nennen.

BSM12147x8425 Jahre lang sorgte Birk dafür, dass das Neuburger Volksfest mit publikums-wirksamen Fahrgeschäften und Fieranten bestückt war und es in seiner gegen-wärtigen Form wesentlich mitgeprägt hat. Helmut Birk vertrat dabei die Belange der Stadt ebenso wie die Interessen der Schausteller. Die Bestätigung, dabei alles richtig gemacht zu haben, gab es für ihn bei der traditionellen Schaustellerversammlung im Festzelt gleich von mehreren Seiten.

Zum Ordnungsamt kam Helmut Birk 1988 und war bis 1993 zuständig für Neuburger Dulten und den Neuburger Weihnachtsmarkt. In dieser Zeit arbeitete er aber auch da schon bei der Organisation des Volksfestes mit. Seit 1993 war Helmut Birk dann mit der technischen Abwicklung des Volksfestes betraut. Als „langjährigen Volksfestarchitekten“ bezeichnet ihn sein Dienstherr, OB Dr. Bernhard Gmehling, im Grußwort zum 70. Neuburger Volksfest. „Ohne Birks Einsatz wäre das Volksfest im vergangenen Vierteljahrhundert nur die Hälfte wert gewesen“, so Oberbürgermeister Dr. Gmehling.

Kein anderer hätte die „Dankesrede“ für den nun in den Ruhestand tretenden „Volksfestmanager“ und Platzmeister humorvoller halten können, als Schaustellersprecher Peter Winterholler. In dem Zeitraum als „Architekt des Volksfestes“ hat Helmut Birk mit großem Sachverstand und Herzblut sehr gute Arbeit geleistet. Dabei musste er mit vier verschiedenen Amtsleitern und zwei Oberbürgermeistern zusammenarbeiten. Immer offen für berechtigte Wünsche und Sorgen, war Helmut Birk für jeden Beschicker der Neuburger Wiesengaudi ein zuvorkommender Ansprechpartner, so Winterholler.

Zusammen mit Eduard Wentzel, Vorsitzender der Bezirksstelle Fürth des Bayerischen Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute, verliehen Schaustellersprecher Peter Winterholler im einstimmigen Auftrag der Beschicker der Neuburger Wiesn den „urkundlich beglaubigte“ Titel des „Ehrenschausteller“. Mit der Ernennung bekam der Geehrte gleichzeitig „ein nicht ganz ernst gemeintes Verbot auferlegt“. Damit er mit seinem Sachverstand nicht als Konkurrent auftauchen kann und das Leben den Schaustellern nicht noch schwerer mache, als es eh schon ist, wurde ihm der Erwerb eines Schaustellergeschäftes auf Lebenszeit untersagt.

Das Fazit von Helmut Birk fiel nicht weniger positiv aus. Stets ist es für ihn oberste Pflicht gewesen, Fahrgeschäfte und Beschicker zu verpflichten, die gewährleisteten, dass sich die Besucher während ihres Aufenthaltes auf der Neuburger Wiesn stets gut unterhalten und bewirtet fühlten. Die Planung eines Volksfestes ist laut Auffassung von Birk keine reine Schreibtischtätigkeit. Nicht selten setzte sich Helmut Birk auf seine 650er Honda, um im Rahmen seiner Freizeit anderen Veranstaltungen einen Besuch abzustatten. Gleichzeitig hielt er dabei immer Ausschau auf was Neues. Ob zur Fürther Michaeliskirchweih oder dem Augsburger Plärrer, einem Volksfestmanager darf kein Weg zu weit sein. Es gilt, als Abwechslung alle Jahre, zwei bis drei neue Fahrgeschäfte auszuloten. Außerordentlich wichtig ist bei der Tätigkeit eines Platzmeisters gute Kontakte zu Schaustellern und Verbandsvertretern. Ansonsten wäre es ihm z. B. kaum möglich gewesen, einmal Ersatz für ein Fahrgeschäft zu finden, dessen Betreiber aufgrund eines Getriebeschadens kurzfristig absagen musste. Zwischen 250 bis 270 Bewerbungen sind alle Jahre zu sondieren. „Keine leichte Aufgabe“, gesteht Birk. Früher haftete dem Schaustellergewerbe noch etwas Geheimnisvolles an. Betrachte man es heute, ist es weniger illusionär. Und noch etwas hat Helmut Birk entdeckt: Alles wurde schnelllebiger.

Das BLV-Präsidium dankt Birk für seinen enge Zusammenarbeit mit den Vertretern der Beschicker vor Ort. Weiterhin wünscht das Präsidium dem Ehrenschausteller Helmut Birk alles Gute im wohlverdienten Ruhestand. (BLV-Pressestelle: JW / Foto: Wentzel)