„Cups on the beach“

„Beach Jumper“ von Harvey Wegener jetzt mit neuem Wassereffekt!

Von Marcus Preis

Was ist denn hier los, möchte man denken, wenn man beim Kirmes-Bummel vor dem „Beach Jumper“ halt macht. Wasserpfützen auf dem Podium und unzählige benutzte Plastikbecher liegen überall herum. Es macht den Anschein wie die Überreste einer Party oder eines Straßenfestes, welches abrupt durch aufkom-menden Regen abgebrochen wurde. Aber weder regnet es noch erscheint eine Party auf dem Podium während des Fahrbetriebes eher unwahrscheinlich. Lustig hüpfen die Gondelträger des Beach Jumpers hoch und runter, augenscheinlich ein großer Spaß für die Fahrgäste. Nach einer kurzen Verschnaufpause, alle Gondel-ausleger ragen nach oben, wechselt das Karussell die Fahrtrichtung, jetzt wird rückwärts gehüpft... „Wollt ihr nochmal?“ Tönt es aus den Lautsprechern. „Ja!“ tönt es im Chor. Bis jetzt eine ganz normale Fahrt; nur – was hat es denn mit diesem Plastikmüll auf sich?

Schaukeln, Schwingen, Schweben, Fliegen – ein Supererlebnis für die ganze Familie, so lautet der Slogan von Harvey Wegener, der seit 2009 erfolgreich mit dem „Beach Jumper“ auf Reisen ist. Er sitzt selbst am Fahrpult, spielt mit seinem Publikum: „Jetzt mal alle Hände nach oben!“, und alle machen mit. Es ist viel los, zahlreiche Zuschauer warten sehnsüchtig darauf, dass das Karussell endlich anhält, um einsteigen zu können. Doch noch ist es nicht so weit. Zwar hält das Karussell an, aber die Gondelausleger bleiben auf mittlerer Höhe stehen, unmöglich aus- oder einzusteigen. „Und jetzt kommt das Becherspiel!“ Plötzlich kommt ein Mitarbeiter von hinten mit einem Tablett voller Plastikbecher gefüllt mit Wasser und geht von einer Gondel zur nächsten um jedem Fahrgast ein Trinkgefäß anzubieten. „Jeder der mitmachen will nimmt einen Becher, wer am Ende der Fahrt am meisten Wasser im Becher übrig hat, gewinnt eine Freifahrt“, erklärt Wegener die Regeln. Klingt einfach, inzwischen halten alle Fahrgäste einen Becher in der Hand. Doch bevor die Fahrt weitergeht ergreift Wegener erneut das Wort: „Die Becher dürfen jedoch während der Fahrt nur mit dem Mund festgehalten werden, die Hände sind verboten.“

Langsam beginnt sich das Karussell wieder zu drehen, alle halten nun ihren Becher zwischen ihren Zähnen fest. Dieser Anblick allein ist schon komisch, als plötzlich die Gondelträger wieder nach oben und unten schnellen: Wasser spritzt umher, T-Shirts und vor allem Hosen werden nass, so mancher Becher wird zum fliegenden Objekt! Besonders für die Zuschauer eine Mordsgaudi! Bevor die Fahrt zu Ende geht, wirft Wegener von seiner Fahrkanzel einen Blick in die Runde, um den Sieger zu ermitteln: „Gondel Nummer drei hat am meisten Wasser im Becher behalten, die Gäste in Nummer drei bekommen eine Freifahrt.“

Zum ersten Mal hat Harvey Wegener das Becherspiel auf dem Pfingstmarkt in Bünde ausprobiert. Bei der diesjährigen Hitze zu Pfingsten war das sicher eine gelungene Abkühlung. Doch auch bei kühleren Temperaturen kommt das Spiel gut an. „Für mich ist eine Karussellfahrt auf der Kirmes nicht nur einsteigen, festhalten, ein bisschen ‚Reko’ und los. Es ist mir wichtig, dass wir den Besuchern auch eine Show bieten. Früher war es ja auch selbstverständlich, dass bei den Schaubuden eine ordentliche Parade gemacht wird!“ Anders als bei einem Wassereffekt durch eine Wasserdüse können die Fahrgäste selbst partizipieren. „Man kann mitmachen, wird vielleicht selbst ein bisschen nass oder kann seinem Nachbarn das Wasser über den Kopf gießen.“ Bei jeder Fahrt erklärt Wegener das Spiel erneut am Mikrofon. Besonders auf großen Plätzen wie Oberhausen, Sterkrade oder Crange, wo ständig neue Leute am Geschäft stehen bleiben. „Auf einer kleineren Kirmes spricht sich das Becherspiel schneller herum, da ist die Rekommandage etwas einfacher. Obwohl heute morgen, als ich hier in Crange aufgemacht habe, hab ich bei der ersten Fahrt das Spiel noch weggelassen. Prompt kamen im Anschluss zwei Fahrgäste zu mir und beschwerten sich, warum ich denn das Becherspiel nicht gemacht hätte. Selbstverständlich durften sie dann nochmal fahren, aber man darf auch nicht vergessen, dass es ein freiwilliges Gimmick von uns für die Kunden ist.“

Bei Hochbetrieb werden zwischendurch auch mal die leeren Becher vom Podium entfernt, damit es nicht ganz so wüst aussieht Nach einmaligem Gebrauch kommen sie dann umweltschonend zum recyclen in den Plastikmüll. Jeder Fahrgast kann selbst entscheiden, ob er mitmachen und eine Freifahrt gewinnen möchte oder nicht. Jetzt wo der Herbst unweigerlich näher rückt, darf man gespannt sein, ob am „Beach Jumper“ auch bei kühleren Temperaturen die Becher umherfliegen werden. „Letztendlich entscheiden das dann auch die Fahrgäste selbst, wenn sie nicht mitmachen würden, dann würden wir es ja auch nicht anbieten.“ Und was wäre schließlich ein Strand ohne Wasser.

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