Der heißeste Bienenmarkt in der Geschichte

60. Michelstädter Bienenmarkt
vom 6. bis 15. Juni 2014

Von Ulrich Wehmeyer

Der realitiv späte Termin des Bienenmarktes vom 6. bis 15. Juni sorgte für schönes Wetter während der Spielzeit. Gemäßigte Temperaturen am Eröffnungsfreitag lockten schon gegen Abend viele jugendliche Besucher auf den Bienenmarkt, bevor über Pfingsten dann die Hitzewelle einsetzte.

Fes11572x54Am Eröffnungstag glänzte der Festplatz zwar am Nachmittag noch mit Leere, gegen Abend füllte sich dann aber der Bienenmarktplatz. Für die Platzgestaltung war das erfahrene Team mit Kulturamtsleiter und Marktmeister Heinz Seitz zuständig. Durch den gleichzeitig stattfindenden Hessentag im 50 km entfernten Bensheim, welches eine Millionen-besucher-Veranstaltung werden sollte, war es im vorhinein etwas schwierig den Platz an der B45/47 attraktiv zu bebauen, jedoch konnte sich die Platzbebauung mit der Geisterbahn „Geisterstadt“ (Fellerhoff), dem Laufgeschäft „Freddy’s Company“ (Hofmann-Jehn), dem Laufgeschäft „Aqualabyrinth“ (Markmann), Break Dance (Wolf), „Revolution“ (Nickel) und Wildwasser (Bergmann) sehen lassen. Dazu kamen die Stammbeschicker Rutsche „Rennpiste“ (Göbel), Autoscooter (Nickel), Wellenflieger (Barth-Eberhardt), „Dschungel Train“ (Blum) und Riesenrad „Amore“ (Göbel). Trotz Hessentag in Bensheim waren die meisten Aussteller des sich wie ein Gürtel um den Kernfestplatz ziehenden Verkaufsständemarktes gekommen. Für die kleinen Besucher waren die Kindergeschäfte „Evergreen“ (Ernst), „In 80 Tagen um die Welt“ (Henn), Kinderflieger „Micky-Jet“, Bungee-Trampolin & Aqua-Fun-Ball (Molitor) sowie Büglers Reitpalast vorgesehen und für das leibliche Wohl sorgten Süßwarengeschäfte, Imbiss- und Ausschankgeschäften.

Am Morgen des Eröffnungsfreitags fand die Marktbeschickerversammlung mit Bürgermeister Stephan Kelbert statt, bei der Kelbert auf die geplanten strukturellen Veränderungen einging und betonte, dass es derzeit keine Entscheidung für irgendeine Änderung gebe. Im Gegensatz zum letzten Jahr fand die Eröffnungsveranstaltung diesmal wieder im Freien im Kellereihof Michelstadts statt. Nach der Begrüßung der anwesenden Gäste aus Nah und Fern durch Bürgermeister Stephan Kelbert begann das Schauspiel zur Geschichte Michelstadts, das jedes Jahr von

Autor Erich Becker mit Schauspielern konzipiert wird. Thema war „60 Jahre Bienenmarkt“, der zum ersten Mal 1955 als „Licht und Brunnenfest“ an Pfingsten abgehalten wurde und seine Ursprünge in den im Mittelalter abgehaltenen Märkten auf dem Lindenplatz und Marktplatz hatte. Altbürgermeister Erwin Hasenzahl lies 1959 dieses Fest offiziel in „Bienenmarkt“ umbenennen. Der Name „Bie“ geht sagenhaft auf eine alte Geschichte aus dem Mittelalter hervor. Hier war der Torwächter eingeschlafen und wurde von einem Bienenstich in die Nase aufgeweckt und konnte gerade noch das Stadttor vor den anrückenden Feinden schließen. Umrahmt von Liedern des „Liederkranz“ 1883 Stockheim und der Harfistin Valerie Cribbs dauerte die Zeremonie im Kellereihof ca. eine Stunde und schloß mit drei Böllerschüssen ab, die regelmäßig die nicht vorbereiteten Gäste erschrecken. Danach setzte sich der Fanfarenzug Michelstadt an die Spitze des Festumzuges – beginnend beim Michelstädter Rathaus, gefolgt vom Festwagen „Michelstädter Bie“ und den Festgästen zum Festplatz. Mit viel Politprominenz aus der Region wurde das Eröffnungsband zerschnitten und zügig über den halben Festplatz in die Erwin Hasenzahl Halle marschiert. Nun erfolgte mit dem Bieranstich der Michelstädter Brauerei unter den Klängen der Swing-Fever Bigband der letzte Akt der Eröffnung. Schaustellervertreter findet man bei der Eröffnungsveranstaltung leider keine.

Der Bienenmarkt hat über die Spieltage ein großes Rahmenprogramm, So gibt es Live Musik in den Bewirtungsbetrieben, der Erwin Hasenzahl Halle, Apfelweinzelt, Schmucker Zelt, Weindorf „Alte Schmiede“, Getränkezelt „Zum Feuchten Eck“. Den Gedanken an Pfingsten wurde mit einem Schaustellergottesdienst auf dem Autoscooter am letzten Sonntag gewürdigt.

In der Stadt wurden die Events Radrennen, Stadtlauf, Bienenköniginnenverstei-gerung und Blumenkorso während der Spielzeit durchgeführt.

Zum Familientag am Donnerstag wird es in Zukunft eine Änderung geben. Statt wie bisher erst ab 14 Uhr wird in Zukunft der Familientag bereits ab Spielbeginn um 11 Uhr Gültigkeit haben. Das Großfeuerwerk am 2. Freitag beeindruckte die Besucher.

Die Bilanz war trotz der großen Hitze, die für einige Flauten sorgte für die meisten Beschicker noch akzeptabel. Nachmittags war wegen der großen Hitze häufig Flaute, aber in den Abendstunden kam das Publikum. Bei der Jugend beliebt sind natürlich die „wilden“ Geschäfte. Die Konkurrenz Hessentag hinterlies besonders durch die abendlichen Konzerte beim Hessentag ihre Spuren, was die Menge der jugendlichen Besucher reduzierte. Ansonsten wirkte sich diese Konkurrenz tagsüber nicht so stark aus wie auf anderen Festen. Vielleicht lag dies auch an der komplizierten Fahrerei von Michelstadt nach Bensheim. Die Polizei sprach auch Dank des privater Sicherheitsdienst, der den Platz kontrollierte, von einem ruhigen und angenehmen Festverlauf. Wie Marktmeister Heinz Seitz aüßerte: Dem Name „Pitschefest“ wurde zumindest in diesem Jahr nicht Rechnung getragen.

Für die Zukunft des Bienenmarkts wird im Rathaus über ein neues Konzept nachgedacht, das die Attraktivität steigern soll. Da ist von kreisförmiger Bebauung ab 2016 die Rede, oder von 2 Pausetagen während der Veranstaltung. Auf Anregung von Marktmeister Heinz Seitz soll hierzu aber die Fachmeining des Schaustellerverbands eingeholt werden. Für 2015 bleibt erstmal alles beim Alten.

Die Werbung für den Bienenmarkt war immens. Im Rhein-Main-Gebiet, im Neckarraum und den landkreisen Aschaffenburg, Obernburg und Miltenberg wurde plakatiert, ebenso wurden Radiospots geschaltet. Das Programm des Bienenmarktes wird in einem Flyer zum Bienenmarkt beschrieben, welcher auch im Internet abrufbar ist. (Fotos: uw)

Von den Volksfestplätzen