Freitag kalt, Samstag nasskalt, Sonntag Dauerregen

Angesichts mieser Witterung noch zufriedenstellende Besucherzahlen in Vlotho

Von Dennis König

Was bleibt Einem anderes übrig? Man muss eine Kirmes bei solchen Witterungsbedingungen relativieren. Das Schaustellergewerbe ist nun mal abhängig vom Wetter und das wollte vom 27. bis zum 29. März einfach nicht mitspielen.

So ganz wollten sich die Vlothoer ihre drei tollen Tage im Jahr dann aber doch nicht nehmen lassen. Durch den Schnipseltag am Freitag herrschte dann auch reges Treiben bis in den späten Abend. Vor allem die Jugend vergnügte sich und nutzte die Gelegenheit, etwas live zu erleben, statt an der Konsole daheim zu hocken. Dementsprechend liefen Petters Doppelhopser „Double Jump“, Klaasens Scheibenwischer „Jump Street“ und Tackes Autoscooter „Cadillac“ auch zur vorgerückten Stunde noch sehr gut. Die befragten Besitzer der reinen Familienfahrgeschäfte unterstrichen, dass am Nachmittag durchaus zufriedenstellende Besucherzahlen festzustellen gewesen seien. Die rund 20.000 Einwohner des ostwestfälischen Luftkurortes mögen ihre kleine, aber außergewöhnliche Frühjahreskirmes unter der Weserbrücke. Die Atmosphäre reizt auch den auswärtigen Besucher jedes Jahr aufs Neue. Allzu selten gibt es die Gelegenheit, aufgebaute Fahrgeschäfte unter oder direkt neben einer substantiellen Straßenverkehrsbrücke zu erleben. Nehmen wir das Beispiel eines Simulators. Auf großen Plätzen kann es schon einmal sein, dass einem solchen Geschäft (zu) wenig Beachtung geschenkt wird, obgleich eine faszinierende Show im Innern geboten wird. Ganz anders wirkte da z.B. der „Venturer“ von Berni Tacke unterhalb der Brücke. Nicht zuletzt durch seine Beleuchtung, fühlte man sich magisch angezogen von dem beweglichen Kino. Eine andere Besonderheit stellt die Platzierung von Eicks „Twister“ dar. Die Auffahrt zur Brücke führt quasi einmal um den Twister drum herum und wenn dieser in die Höhe wächst, ist dies jedes Jahr wieder ein echter Hingucker. Wie gut würde ein Propeller auf diesem Jahrmarkt wirken...

Zwei Neuzulassungen gab es zum 30. Brückenmarkt: Ron Oberschelp gastierte sowohl mit seinem voll thematisierten Bungee-Trampolin „Jungle Jumper“ als auch mit dem Glasirrgarten „Crystals City“ und vergnügte mit beiden Geschäften primär das Familienpublikum. Eine Ponybahn, ein Babyflug, Wasserbälle und eine Buckelpiste waren die Hits bei den Besuchern im Kindergartenalter. Neben verschiedenen Spielgeschäften und herzhaften Angeboten wie Bratwurst oder Fischbrötchen waren vor allem Leckereien für den süßen Zahn gefragt: gebrannte Mandeln, Schaumwaffeln und Schokofrüchte versüßten den Spaziergang über den Brückenmarkt. Dass das Wetter nicht mitspielte war wirklich ärgerlich, da diese ausgefallene Veranstaltung einfach ein höheres Besucheraufkommen verdient. Aber letztlich musste mit etwas Verdrossenheit auf die Einnahmen geblickt werden. Am Sonntag regnete es sogar so stark, dass der traditionelle Flohmarkt abgesagt werden musste. Da war selbst der verkaufsoffene Sonntag wenig zuträglich.

Von den Volksfestplätzen