Fa. Osselmann präsentiert den ersten Scooter mit digitalem Bezahlsystem.
Eine Idee zu haben ist gut – die Idee umzusetzen ist besser. Das dachten sich auch Dagmar Osselmann uand ihr Ehemann Uwe Wynohradnyk und schritten zur Tat. Herausgekommen ist dabei ein bahnbrechendes Freischaltungs-System für Autoscooter-Chaisen, das inzwischen – nach umfangreichen Tests – fest in die 30 Bertazzon-Chaisen des Osselmannschen Diamond-Scooter eingebaut wurde und ohne Probleme funktioniert. Die Neuheit wird unter dem Namen „V-Jeton“ von einem Luxemburgischen IT-Unternehmen vermarktet und kann demnächst in alle Scooter-Chaisen eingebaut werden. Vor allem für die meist jungen Scooter-Fans stellt V-Jeton, das per Handy oder Karte genutzt werden kann, einen echten Mehrwert dar. Kern des Systems ist eine spezielle App, die von jedermann auf allen entsprechend „getunten“ Autoscootern zum digitalen Bezahlen angewendet werden kann. Eine bahnbrechende Neuerung – ähnlich wie die Einführung des Scooter-Chips durch den Auto-Selbstfahrer-Pionier Bruno Tusch im Jahre 1957.
Die Idee kam den beiden Protagonisten schon vor Corona, wurde aber erst in der Corona-Zeit ernsthaft in Angriff genommen. Relativ schnell fand man in der Luxemburger Firma KIREPO einen kompetenten Partner, mit dem zusammen man das Projekt bis zur Serienreife entwickelt hat. Unter dem Begriff „V-Jeton“, virtueller Jeton bzw. Chip, wird es nun vermarktet und allen Scooter-Besitzern zugänglich gemacht. Hierzu Dagmar Osselmann: „Angesichts der Tatsache, dass das Thema Digitalisierung in aller Munde ist und die Jugend kaum noch Bargeld in der Tasche hat, haben mein Mann Uwe und ich uns Gedanken gemacht in Bezug auf unseren Scooter. Herausgekommen ist das Bezahlsystem per App, das wir mit unseren Luxemburger Geschäftspartnern in Angriff genommen haben. Wenn wir wieder ans Netz gehen, wird man bei uns per App Fahrten lösen und dann mit dem Handy einfach und unkompliziert die gewünschte Chaise starten können.“
Uwe Wynohradnyk ergänzt: „Dabei steht der Zusatz von V-Jeton ‚more than one solution dafür, dass es bei uns selbstverständlich auch andere Möglichkeiten des digitalen Bezahlens geben wird. Zum Beispiel auch per spezieller Karte, auf die beliebig viele Fahrten aufgeladen werden können, die dann per Kontakt von Karte und einem Punkt auf der Haube der Chaisen ausgelöst werden. Selbstverständlich ist dabei und generell nach wie vor auch Barzahlung möglich. Eine zusätzliche Möglichkeit bietet die App, indem bereits vor Beginn einer Veranstaltung virtuelle Chips erworben werden können. Im Umkehrschluss kann der Scooter-Betreiber per App auf Sonderaktionen, Rabatte und ähnliche hinweisen.“ „Eine Schwierigkeit bei der Entwicklung des Systems war es, die Absorbierung zwangsläufiger Zusammenstöße von Chaisen hinzubekommen, was jedoch bestens gelöst werden konnte. Getestet wurde das System erstmalig im vorjährigen „Düsselland“ auf dem Düsseldorfer Ausstellungsgelände. Danach wurde der Diamond-Scooter nach Aachen umgesetzt, wo wir einen größeren Versuch mit einem nochmals verfeinerten System starteten, der überaus positiv lief. Alles funktionierte und lief einwandfrei.“ betont Dagmar Osselmann im Gespräch ein wenig stolz und macht noch einmal deutlich: „Einfach an der Kasse auf dem Handy die App – in unserem Fall vom Diamond-Scooter – laden, dann virtuelle Fahrchips speichern und durch Auflegen des Handys auf eine Stelle neben dem üblichen Chipeinwurf die gewünschte Chaise nach Belieben starten. Sobald der Strom zugeschaltet wird, fährt die Chaise los. So einfach geht das – und wer keine App auf seinem Handy haben, aber dennoch digital die Chaisen in Gang setzten möchte, der bekommt eine entsprechend aufladbare „Scheckkarte“ von uns, die den gleichen Zweck erfüllt.“ Auch auf dem Staufenplatz in Düsseldorf, wo der Diamond-Scooter nochmals aufgebaut war, wurde das System erneut mit Erfolg getestet. Hier zeigte sich unter anderen Ferdi Gigengack, Generalvertreter von Bertazzon, der das Projekt von Anfang an begleitete, begeistert über V-Jeton und war überzeugt von der Zukunft dieses Bezahlsystems. „Nicht zu unterschätzen ist schließlich“, so Giegenack, „dass den deutschen Scooter-Betreibern eine ähnliche Welle von mit 3D-Druckern gefälschten Chips droht, wie dies bereits in Frankreich und Holland der Fall ist.“ Nun sei es an der Zeit, so Uwe Wynohradnyk, dass das System den deutschen Skooterbesitzern vorgestellt werden könne. Ein erster dafür vorgesehener Termin sei jedoch an Corona-Auflagen gescheitert. Aktuell geht es darum, einen neuen Termin für die offizielle Vorstellung des Systems an Interessierte und die breite Presse zu finden. Dagmar Osselmann und ihr Mann sind da sehr zuversichtlich und freuen sich unabhängig davon als erste Scooter-Besitzer mit dem neuen System endlich wieder auf Tour gehen zu können. Natürlich können dann die Chaisen außer mit dem Handy oder der speziellen Karte auch weiterhin mit dem analogen Chip in Gang gesetzt werden. Der Kunde hat die Wahl! Noch eines fügten die beiden Ideengeber am Schluss des Gesprächs mit dem KOMET hinzu: Für Investitionen in die Digitalisierung von Betrieben hat die Bundesregierung ein Programm aufgelegt, aus dem bis zu 20.000 € zu holen sind. Nach Auskunft von Steuer-Fachleuten zählt die Investition in V-Jeton als „Online-Store mit Bezahlsystem“ dazu. Also wäre es jetzt die richtige Zeit in die bahnbrechende Neuheit zu investieren.