Das gesprochene Wort als Social Media-Netzwerk der Zukunft.
Zuhören und mitdiskutieren, das ist das Grundmotto von “Clubhouse”. Die Bühne der Social Media-Protagonisten ist mittlerweile sehr groß. Während viele Netzwerke wie Facebook, Instagram oder auch die Videoplattform YouTube sich durchsetzen konnten und mittlerweile millionenschwere Riesen sind mit Hunderttausend Nutzern weltweit müssen andere sich erst noch beweisen, ob Sie das Zeug zum ganz großen haben. Der aktuell wohl heißeste Kandidat in diesen Reihen ist “Clubhouse”. Es ist noch ein sehr junges Netzwerk, das im vergangenen Jahr von dem Softwareunternehmen Alpha Exploration Co. veröffentlicht worden ist. Es handelt sich bei der App um eine rein audiobasierte Plattform. Zu verschiedenen Interessen können sogenannte Räume eröffnet werden. Hier können die User zu dem jeweiligen Thema miteinander diskutieren. Wenn man es schafft, Persönlichkeiten aus Showbiz, Wirtschaft oder Politik für diese Talks zu gewinnen, erhält die Runde noch einmal das gewisse Etwas. Geführt wird jede Talkrunde von einem Moderator, der das Geschehen koordiniert und den Überblick behält. Wer etwas sagen möchte, kann das per Handzeichen ankündigen, damit nicht alle durcheinander quasseln. Die Anwendung ist sehr übersichtlich und der Hauptvorteil liegt darin, dass man auch zuhören kann, während man anderen Tätigkeiten nachgeht und vielen fällt es leichter, sich zu beteiligen, da die anderen einen nicht sehen können.
Wer jetzt Lust bekommen hat, sich anzumelden, für den haben wir den Registrierungsprozess in dem farbigen Kasten kurz und knapp erklärt.
Die App befindet sich immer noch in der Beta-Testphase, was dem aufkeimenden Hype allerdings keinen Abbruch tut – im Gegenteil. Um Zutritt in die heiligen Hallen zu erhalten, benötigt man eine Einladung eines bereits aktiven Mitglieds oder kann sich auf eine Warteliste setzen lassen. Bisher musste man hierfür sein komplettes Adressbuch freigeben, dies wurde jetzt nach dem Aufschrei von Datenschützern entschärft, indem die Möglichkeit geschaffen worden ist, einzelne Telefonnummern anzugeben, um Leute einzuladen.
Dennoch bleibt die App auch weiterhin hierzulande in der Kritik in Bezug auf persönliche Daten – da ihr vorgeworfen wird, zu viele Daten zu sammeln und diese nicht ausreichend zu schützen. Außerdem würde man sich rechtlich auf dünnem Eis bewegen, da zum einen die Themen keiner Überwachung unterliegen, sodass sich die Mitglieder auch theoretisch über Sex oder noch schlimmer verbotene Themen unterhalten können zum anderen gibt es kein Impressum und keine AGBs bzw. Datenschutzhinweise in deutscher Sprache. Wer das alles nicht so eng sieht, für den kann die App eine wirkliche Bereicherung sein und werden.
Das haben auch viele Schausteller bereits erkannt und sich ihren eigenen Raum erstellt. Unter Organisator Richard Krolzig trifft man sich einmal die Woche aktuell abends. Es ist geplant, regelmäßig für die Branche wichtige oder interessante Persönlichkeiten für die Gespräche zu gewinnen. Man hat sich schon mit einer SPD Politikerin unterhalten. Es ergeben sich aber auch spontan immer wieder interessante Interaktionen.
Nicht verwunderlich, dass die Gemeinde wächst. Im April hat bereits ein Abgeordneter der FDP seine Teilnahme am Gespräch zugesichert.
Sie sind herzlich eingeladen dabei zusein und mit zu diskutieren!
Ja, die App hat durchaus Potenzial, aber ein Wermutstropfen bleibt tatsächlich trotz aller Euphorie: aktuell und auf absehbare Zeit ist sie nur für IOS – User zugänglich.
Kein iPhone – kein Zutritt – NOCH!
Text: Tatjana Gemüth
“Clubhouse” kurz und knapp:
- Suchen Sie die App im Apple App Store
- Downloaden Sie die App auf Ihr Handy.
- Öffnen Sie die App und registrieren Sie sich. Der Prozess ist zwar auf Englisch, aber dennoch selbst erklärend. Man muss einen Profilnamen auswählen und seine E-Mail-Adresse u.a. angeben. Der gewünschte Name ist für Sie reserviert und es heißt nun warten.
- Sobald ein bereits aktiver User eine Einladung ausspricht, dann erhält man eine SMS und kann loslegen. Man selber hat nun zwei Invites zur Verfügung, um wieder andere einzuladen und umso aktiver man in der kommenden Zeit ist, umso mehr werden es.
- Als Nächstes muss man sein Profil anlegen. Es besteht aus Bild, echtem Namen und Biografie. Bei Letzterer kann man kreativ werden und sich selbst beschreiben und in Szene setzen.
- Nun können die Räume zu den unterschiedlichen Themen erkundet werden.
- Wenn Sie einen Raum betreten, sind Sie zunächst Zuhörer.
- Zum Sprecher kann man werden, indem man per Handzeichen an den Moderator herantritt.