Der Anfang der Geschichte geht zurück in die 1980er-Jahre. Manfred Eckl, heutiger Besitzer des Tivoli Enterprise Remixes „Techno Power“ und auch viele andere Münchner Schausteller besuchten oft die Diskothek „L25“. Man kam mit dem dortigen DJ Helmut Obertanner alias „Raymaster X“, auch bekannt als „Flash“ ins Gespräch. Zu dieser Zeit, zwischen den Jahren 1987 und 1989, betrieb Manfred Eckl einen Autoscooter und rief Helmut Obertanner an: „Flash, hast du Lust zum Auflegen, dann komm vorbei!“ Und wie er Lust hatte! Plattenkisten ins Auto gepackt, Plattenspieler Technics 1210er hatte „Mani“ in der Kasse, also auf nach Pfaffenhofen und so ging es los. Das war für Helmut schon eine coole Sache –so als DJ an einem Fahrgeschäft live aufzulegen. Aufzulegen bedeutet(e) für ihn nicht nur Lieder runterzuspielen, sondern zu mixen, zu scratchen, zu cutten etc. und das Ganze mit Clubmusik, R’n‘B, HipHop, Funk, Rap etc. Des Öfteren hatten Eckl und Obertanner Rapper, Beat-Boxer, Sänger und -innen gar Live bei sich am Scooter. Das wurde dann leider irgendwann, zum völligen Unverständnis aller Beteiligten, seitens der Behörden verboten. Dennoch gab es jede Menge Spaß. Manfred konnte sich auf den Betrieb und das Rekommandieren konzentrieren, Helmut hat die Beats geliefert –dasPublikum fand es klasse. Eckl kam dann irgendwann auf die Idee, dass Obertanner, der als gelernter Systemingenieur technisch sehr versiert war und ist, für die Geisterbahn „Horror-Vision“ von seinem Vater Edmund „Edi“ die Elektronik bauen sollte. Gesagt,getan –man arbeitete zusammen und so entwickelte sich eine Freundschaft. Inzwischen ist „Flash“ quasi ein Mitglied der Familie geworden. Zum Jahrtausendwechsel erwarb der inzwischen mit Paula verheiratete Manfred Eckl den Bertazzon Swing Buggy „Hawaii Swing“, restaurierte und modernisierte das Geschäft und kam damit ganz groß raus. Ein erstes Gastspiel mit der Schlittenfahrt auf der Wiesn folgte. Eckl rief Obertanner erneut an: „Flash, komm vorbei, mach Musik!“ Da war er wieder dabei und hat dann live am„Hawaii-Swing“ aufgelegt. Auch für den DJ war und ist das Münchner Oktoberfest etwas ganz Besonderes. Es gibt Höhen und Tiefen, je nachdem, wo man seinen Standplatz gefunden hat und wie das Wetter mitspielt –eine unter Schaustellern bekannte Problematik –aber es ist und bleibt etwas Extraordinäres.Die Zusammenarbeit gipfelte darin, dass die Leute unten auf der Straße einfach mitfeierten. Zunächst wurde „normal“ getanzt, dann sogar Breakdance, u. a. zu „Planet Rock“ von Africa Bambaataa, so richtig mit Headspin auf der Straße etc. und es wurde mitgesungen, manch einer hat auch gegrölt nach etlichen Maß Bier. Es war einfach eine fantastische Stimmung! Wo Stimmung ist, gehen die Leute auch hin und man kann was verdienen.
Eine kleine Anekdote: In einem Jahrgastierte das Geschäft auf der Wiesn ganz hinten im letzten Eck. Es regnete Bindfäden. Eckl und „Flash“ war dies egal, die zwei machten trotzdem Party im Kassenhäuschen. Ein Pärchen kam vorbei, Ihnen gefiel die Musik. Sie fingen mitten auf der Straße an zu tanzen. Mit der Zeit wuchs die Zahl der Leute und alle tanzten mit. Es regnete inzwischen in Strömen, doch bis zum Ende tanzten über 200 Menschen im Regen und applaudierten ekstatisch. Das war ein wahrlich fantastisches Erlebnis! In einem anderen Jahr wurde in einem Zelt eine brasilianische Tanzgruppe für die Wiesn gebucht. Nach ihrem Auftritt fand sich die Formation immer wieder vor dem „Hawaii Swing“ wieder und machte 16 Tage Party –auch das bleibt unvergessen.2009 hat Eckl einen neuen Coup gelandet und den „Techno Power“ gekauft. „Flash“ war von Anfang an klar, dass es das richtige Fahrgeschäft für Manfred ist. Eckl liebt es, volle Action zu machen und da muss auch ein DJ dabei sein. Also hatte er schon von Anfang an eine DJ-Kanzel eingeplant, sodassdie Besucher auch sehen können, dass da ein echter Discjockey live am Werk ist. In dieser Form ist dies einzigartig in Deutschland. Manfred und seine Frau Paula betreiben den „Techno Power“ nach wie vor zusammen und wann immer „Raymaster X“ Zeit und Lust hat und es nicht gerade in Strömen regnet, fährt der heute 52-jährige quer durch Deutschland und besucht seine zweite Familie, bringt die neuesten Clubsounds mit und sorgt für die richtige Musik.
Für ihn ist das wie ein Ausgleich zur normalen Arbeitstätigkeit, wenn er in diversen Diskotheken auflegt oder im Studio Musik und Jingles produziert. Er hält sich gern auf Volksfesten auf und hat mit der Zeit viele, viele Schausteller kennengelernt. Er mag die Stimmung, das Essen, die bunten Lichter, die Menschen.Wie der DJ berichtet, weiß man tatsächlich nie, wie der Nachmittag oder Abend wird, ob viele Leute da sind, ob sie mitsingen und welche Musik sie mögen. Am „Techno Power“ versuchen die Zwei aber immer Stimmung zu machen. Am Nachmittag erklingen auch schon mal die Hits aus den Charts und was die junge Generation so hört wie zum Beispiel „I gotta feeling“ von den Black Eyed Peas. Abends geht es dann schon eher in Richtung Electro, Techno, House und alles, was Druck macht. Zu den Favoriten zählen unter anderem„On me“ in der Dutch Version von Carl Tricks, „Touch me“ im Bart B More Remix von den Bingo Players vs. Chocolate Puma oder „Bromance“ in Aviciis Extended Vocal Mix von Tim Berg.Manchmal singen alle mit und auf der Straße wird geshuffelt das ist natürlich das Beste für einen DJ und selbstverständlich auch fürs Geschäft. Eckl und „Flash“ kämpfen um jeden Gast und das macht den Erfolg aus. Auf jeden Fall ist das Duo ein Kontrastprogramm zu Bierzeltmusik und deutschem Schlager. Bei ihnen gibt es Clubsound zum Tanzen.