Klein, aber fein…
Was gibt es Schöneres in den Sommermonaten, als sich in einer der zahlreichen Wasserattraktionen in den Freizeitparks erfrischen zulassen, wenn die Sonne heiß hinab brennt. Auch der Walygator Grand-Est vormals Walygator Parc in Maizières-lès-Metz nahe der Metropole Metz, bietet hierzu mehrfach die Möglichkeit. Es gibt eine vierspurige Bootswellenrutsche – „Aquachute”- aus dem Hause Van Egdom, einen Kiddieflume – „Splashkids” – von Zamperla, eine Rapid-River-Anlage, an die einige Firmen bereits Hand angelegt haben, die zuletzt kurz vor Corona eine Umgestaltung von der sehr schlichten „Odissea” zum „Dinoraft” mit prähistorischer Thematisierung erfahren hat und last but not least der klassische Logflume „La Rivière Sauvage”. Diesen werden wir in diesem Artikel ein wenig näher anschauen. Eigentlich wirkt die Baumstammrutsche auf den ersten Blick unscheinbar, dennoch schließt sie die Lücke eines rundum gelungenen Wasserangebots auf perfekte Art und Weise.
Gebaut wurde die Anlage im Jahre 1992 durch die Firma Soquet S.A.. Mit einer Höhe von elf Metern und 290 Streckenmetern können bei Weitem keine Rekorde gebrochen werden und dennoch macht die Anlage genau das, was sie soll: eine spritzige Tour bieten und obendrein noch eine Menge Spaß. Nachdem man die Warteschlange hinter sich gebracht hat, kann man in einem der Logs platz nehmen. Los gehts und man schippert ganz langsam und gemütlich aus dem Stationsgebäude heraus und passiert eine weite Rechtskurve, gefolgt von einer langen Gerade. Eine Linkskurve führt über ein gerades Stück und eine ganz enge Rechtskurve in eine weitere lang gezogene Kurve nach links. Über eine kurze Gerade geht es auf den Lifthill der uns laut ratternd nach oben bringt. Auf der Spitze befindet sich ein kleines Holzhäuschen, und man wird auf das Onridefoto auf der rechten Seite hingewiesen, bevor es direkt und unaufhaltsam abwärtsgeht und man seine Erfrischung erhält. Der Auslauf ist recht lang und führt in eine Rechtskurve, die in eine knappe Kombi aus links-rechts-links Verlauf schippert. Eine lange gerade Strecke führt zur Station zurück.
Die Anlage ist leider nicht thematisiert worden, das finde ich persönlich sehr sehr schade. Die paar Dekoelemente die es gibt, wirken wirr und willkürlich gewählt – sie erzählen keine Story. So hat man am Stationsgebäude Eidechsen angebracht. Inmitten der Anlage findet sich ein großer Kessel. Sehr skurril genauso wie der gegossene massive Betonkanal, durch den die Boote schwimmen. Aber dafür wird man mit einer perfekten Integration in die Landschaft und Vegetation entschädigt. Man findet bei diesem Fahrgeschäft immer ein schattiges Plätzchen, selbst wenn man nicht mitfahren möchte oder darf. In diesem Fall kann man sich eine Sitzgelegenheit an einem der vielen Tische entlang der Strecke suchen und einfach die Boote und deren Passagiere beobachten – die teilweise schreien und lustig agieren oder dem Plätschern der Wassermassen lauschen, die von den Pumpen umgewälzt werden. Manche lassen sich auch in der Splashzone am Zaun von den hinabbretternden Booten ein wenig nass spritzen. Wie auch immer, ein Wahnsinnsvergnügen.
Die fehlende Thematisierung zieht sich aber bereits durch die Dekaden, denn auch unter Walibi Schtroumpf gab es keine Gestaltung, obwohl die Lizenz der kleinen fröhlichen Gesellen damals wirklich fast unendliche Möglichkeiten geboten hätten. Die Boote, die mittlerweile sehr klassisch aussehen, wirkten zu Sixflags-Zeiten sehr künstlich in einem unnatürlichen Orange.
Umso schöner ist die Re-Thematisierung des Raftings, dem wir später einen eigenen Artikel widmen werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass Freunde des feuchten Elements definitiv nicht zu kurz kommen werden im Park und erst recht nicht auf diesem soliden Log-Ride.