Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagen die Münchner Wiesn 2021 am 3. Mai offiziell ab. Auch die größeren Volksfeste in Bayern sollen nicht stattfinden.Schausteller, Marktkaufleute, Wiesnwirte und alle die das Münchner Oktoberfest lieben und damit zu tun haben zeigten sich sehr enttäuscht über die doch sehr frühe Absage des Münchner Oktoberfestes. Waren von OB Reiter und MP Söder bereits Anfang März schon sehr skeptische Äußerungen zur Abhaltung der Münchner Wiesn gefallen, so hoffte man doch noch auf ein Stattfinden des weltgrößten Volksfestes.
„Wir müssen die Gesundheit der Bevölkerung höher gewichten als das berechtigte Interesse an Volksfesten“. Deshalb wird es 2021 auch wieder kein Oktoberfest geben“, so Dieter Reiter in der Pressekonferenz mit Markus Söder am 3. Mai 2021. Ferner erklärten beide, dass sie sich nach ausführlicher Beratung mit den Bürgermeistern der großen Volksfeststädte Bayerns, angesichts der pandemischen Lage darauf geeinigt haben keine großen Feste stattfinden zu lassen. Die Absage der Wiesn fuße auf drei Säulen: zum einen sei die Infektionslage zu unsicher,zum anderen gehe man auch wirtschaftliche Verpflichtungen ein, die bei einer kurzfristigen Absage einen wirtschaftlichen Schaden zur Folge haben könntenund die Marke „Oktoberfest“ solle nicht beschädigt werden.Mit der Genehmigung für alternative Lösungen werde man sehr großzügig umgehen, erklärten Reiter und Söder. Beide bedauerten Ihre Entscheidung. Wiesn Chef und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner äußerte sich zur Wiesnabsage wie folgt: „Es sah eine Zeitlang so aus, als könne das Oktoberfest in diesem Jahr stattfinden. Die Hoffnung hat sich wegeneiner dritten Infektionswelle leider zerschlagen. Die Entscheidung ist richtig und vernünftig, weil von der Wiesn keine Gefahr für Leib und Leben der Gäste ausgehen darf. Das würde unser Fest und unsere Marke schwer beschädigen. Für die Beschicker der Wiesn, vom Festwirt über den Karussellbetreiber bis zur Brezn-Verkäuferin, ist die erneute Absage ein schwerer Schlag.“ Für Wiesnstadträtin Anja Berger(Grüne) stellt die Absage der Wiesn „Einen Stich ins Herz“ dar. „Vor allem leide ich mit den Schaustellerinnen und Schaustellern und den Marktkaufleuten, die in diesem Jahr wieder keine ausreichenden Verdienstmöglichkeiten haben werden. Die Berufsverbände der Schausteller, BSM und DSB befürchten, dassdie Absage derMünchner Wiesn eine Sogwirkung auf weitereVolksfeste im Land auslösen könnte. Beide Berufsverbände appellieren an die Festveranstalter sehr differenziert zu entscheiden. Auch darf die Absage der Wiesn nicht das Aus für die kleineren Volksfeste bedeuten.