Regensburger Herbsdult
Vom 23. August bis zum 8. September verwandelte sich der Dultplatz, idyllisch an der Donau gelegen, wieder in eine lebendige Festmeile. Mit traditionellen Fahrgeschäften, vielfältigen Marktständen und regionalen Spezialitäten lockte die Herbstdult zahlreiche Besucher aus Regensburg und Umgebung an, auch wenn sich der Sommer von seiner allerheißesten Seite zeigte, waren die Schausteller im Großen und Ganzen zufrieden. Wie gewohnt, erlebten die Besucher der Herbstdult in Regensburg wieder zwei beeindruckende Höhenfeuerwerke, die den nächtlichen Himmel in strahlenden Farben erleuchteten. Von beliebten Aussichtspunkten wie dem Dultplatz oder der historischen Steinernen Brücke bot sich ein perfekter Blick auf das Spektakel.
Attraktionen
In puncto Attraktionen konnte Regensburg zur Herbstdult voll und ganz überzeugen. Mit von der Partie war dieses Jahr wieder eine breite Auswahl an Familiengeschäften, sowie Attraktionen für wahrliche Adrenalin-Junkies. Außerordentlich gut kam die absolute Neuheit im Bereich der Fahrattraktionen an, die „Sound Machine“ der Familie Lupp aus Grevenbroich. Doch die Besucher freuten sich auch auf ein Wiedersehen mit dem „Techno Power“ von Manfred Eckl, dem „Chaos Pendel“ von Ottens und dem besonders bei Familien heiß begehrtem „Wellenflug“ der Familie Stranninger. Komplettiert wurde das reichhaltige Angebot an Fahrattraktionen von der Familienachterbahn „High Explosive“ des Schaustellerbetriebs Vorlop, der Schaukel „XXL Höhenrausch“ von Anja Goetzke und der schaurig schönen Geisterbahn „Haunted Castle“ des Schaustellerbetriebs Lütjens. Zudem mit von der Partie war der Autoscooter „Super Scooter“ von Diebold.
Als Laufgeschäfte fiel die Wahl in diesem Herbst auf „Krumm und Schief Bau“ von Hartmann, welcher auch eher selten auf bayerischen Volksfesten vertreten ist und damit definitiv als Besonderheit zählt, als auch auf das Spiegellabyrinth „Glaswerk“ von Ulrich. Natürlich mussten auch die kleinen Besucher auf nichts verzichten und so gab es auch wieder eine breite Auswahl an Kinderfahrgeschäften sowie Spielgeschäften für Groß und Klein.
Warendult
Im Gegensatz zu vielen anderen Festen, die unter rückläufigen Besucherzahlen bei den Warendulten leiden, konnte die Regensburger Herbstdult in diesem Jahr allerdings wieder zahlreiche Gäste anziehen. Von Gewürzen über einen Messerschleifer bis hin zum absoluten Kult-Geschäft auf der Warendult, dem „Pfannen-Metzger“, hatten die Besucher die Möglichkeit, in einem separierten Bereich gemütlich durch die Straßen zu bummeln.
Die Möglichkeit, die eine solche Warendult den Besuchern bietet, nämlich direkt mit spezialisierten Verkäufern ins Gespräch zu kommen, gibt es im restlichen Einzelhandel üblicherweise nicht. Diese persönliche Interaktion bereichert das Einkaufserlebnis erheblich und ermöglicht es den Gästen, mehr über die Produkte zu erfahren und wertvolle Tipps von den Anbietern zu erlangen. Daher ist es besonders wichtig, dass solch eine Tradition – vor allem in der Größenordnung, in der es die Warendult kaum mehr woanders gibt – auch weiterhin gefördert und unterstützt wird.
Beschickerversammlung
Wie jedes Jahr üblich fand auch zur Herbstdult in Regensburg wieder eine Schaustellervorbesprechung im Artmanns Herzl statt. Gastgeber dieser Veranstaltung war wie immer der BLV (Bayerischer Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller e.V.), welcher alle Schausteller sowie zahlreiche Pressevertreter aus der Region und darüber hinaus einlud, die sich die Gelegenheit nicht entgehen ließen, über eines der beliebtesten Feste in der Oberpfalz zu berichten. Neben den Ansprachen des Regensburger Platzmeisters Reinhard Kellner und seines baldigen Nachfolgers Stephan Pregler gab es in diesem Jahr auch eine besondere Ehrung: Michael Hahn wurde für seine 30-jährige Mitgliedschaft im BLV mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigte Hahns langjähriges Engagement und seine Treue zur Gemeinschaft der Schausteller und Marktkaufleute.
Unter anderem wurde in den Gesprächen auch die dringend benötigte Sanierung des Dultplatzes thematisiert. Walter Metzger, der während seiner Rede zu diesem Thema sprach, plädierte für eine Umsetzung dieser Maßnahme in den Sommermonaten zwischen der Mai- und Herbstdult. Er betonte, dass es wichtig sei, die Sanierungsarbeiten so zu planen, dass die Schausteller nicht in ihrer Verdienstgrundlage eingeschränkt werden.
Am Ende der Versammlung sprach Walter Metzger ein Thema an, das bei vielen Kollegen für nachdenkliche Gesichter sorgte: „Im kommenden Jahr werde ich mich nicht mehr für die Wahlen zum Amt des Vorstands im BLV aufstellen lassen“. Die Kollegen sind sich einig, dass Metzger nicht nur als Vorsitzender der Bezirksstelle Regensburg fehlen wird, sondern auch als engagierter Sprecher der Dult-Beschicker. Als Anerkennung für sein langjähriges Engagement zollten sie ihm großen Applaus, und so flossen auch bei Walter Metzger ein paar Tränen, auch wenn er selbst als Beschicker der Dult erhalten bleibt.
Text: Tim Bachmeier
Fotos: Thomas Schmid