10. Februar 2025

Weihnachtsmarkt in Chemnitz

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Einer der größten Weihnachtsmärkte im Weihnachtswunderland Erzgebirge findet in Chemnitz statt, das sich im Jahr 2025 als Kulturhauptstadt Europas präsentiert. Bereits im Vorgriff auf dieses Ereignis wurde erzgebirgische Kultur mit Traditionen wie Bergbau, Eisenbahn und Handwerk auf dem Weihnachtsmarkt zelebriert. Viele Highlights sind bereits seit Jahren Kult, wie die 12 Meter hohe Weihnachtspyramide aus dem Jahr 1986, der 5 x 2 Meter große Schwibbogen mit dem 1,80 Meter hohen Engel und Bergmann, Schneemann und Räuchermann, die Spieldose und Rudels Modelleisenbahn auf dem Neumarkt. Die Spieldose zeigt auf einem Drehteller mit einem Durchmesser von 4,40 Metern die Bescherung in einer Weihnachtsstube durch den Weihnachtsmann und hat einen neuen Standort an der Galerie Roter Turm erhalten.

Eröffnung
Der Weihnachtsmarkt wurde am Freitag, den 29. November, um 16 Uhr durch Oberbürgermeister Sven Schulze und den Weihnachtsmann feierlich eröffnet. Für die Kinder gab es zur Eröffnung Geschenke vom OB und Weihnachtsmann. Beide verteilten Gutscheine für die Fahrgeschäfte. Am darauffolgenden Samstag, vor dem 1. Advent, fand traditionell die 43. große Bergparade mit etwa 580 Uniformträgern, 360 Bergmusikern und 20 Bergsängern statt.

Bebauung
Die Bebauung entsprach weitgehend der des Jahres 2023. Der Weihnachtsmarkt erstreckt sich fast über die gesamte Fußgängerzone und umfasst den Markt, Neumarkt, Rosenhof, Jakobikirchplatz, Düsseldorfer Platz und die Klosterstraße mit der historischen Klosterweihnacht.
Die Organisation und Bebauung des Chemnitzer Weihnachtsmarkts obliegt der Stadt Chemnitz, die hierfür einen Bebauungsplan veröffentlicht. Insgesamt waren 180 Stände vertreten, verteilt auf den Markt (Neumarkt, Rosenhof und Jakobikirchplatz) mit 148 Ständen, den Düsseldorfer Platz mit 16 Ständen und die Klosterstraße mit 22 historisch gestalteten Ständen. Händler aus Finnland, Österreich und Walkendorf hatten die weitesten Anreisen, während 123 Händler aus Sachsen kamen. Unter diesen waren 13 erstmals dabei.
Die Fahrgeschäfte für Kinder und Erwachsene standen an ihren Stammplätzen. Für Kinder wurden auf dem Neumarkt, Markt und Rosenhof Fahrgeschäfte wie Katzschmanns nostalgisches Kinderkarussell, Katzschmanns Kinderdoppelschleife Super-8-Truck, Mizellis Kinderkarussell und Illgens Bimmelbahn angeboten. Die Bimmelbahn, die 1925 als Gartenbahn gebaut und später umgebaut wurde, erhielt 2024 nach fast 100 Jahren einen neuen Motor. Nach dem Tod des Schaustellervorsitzenden Klaus Illgen im Jahr 2023 hat dessen Sohn Rico die Nachfolge übernommen. Für größere Besucher standen Antje Bretschneiders „Russische Schaukel“ aus dem Jahr 1930 und Götzkes „Montgolfiere“ bereit.
An den über 180 Ständen wurden zahlreiche Essens- und Getränkemöglichkeiten sowie Verkaufshütten mit Käse, Erzgebirgsstollen und traditionellem erzgebirgischem Weihnachtsschmuck angeboten. Die mittelalterliche Chemnitzer Klosterweihnacht in der Klosterstraße präsentierte handwerkliche Waren, Krämerprodukte sowie mittelalterliche Speisen und Getränke.
Ein besonders markantes Highlight auf dem Düsseldorfer Platz war die 21 Meter hohe Weihnachtspyramide der SEG-Unternehmensgruppe. Die Weihnachtspyramide im westfälischen Fachwerkstil besteht aus sechs Ebenen, von denen zwei begehbar sind.

Programm und Attraktionen
Ein umfangreiches Bühnenprogramm auf verschiedenen Bühnen im Erzgebirgsdorf, bei der Klosterweihnacht und auf dem Neumarkt bot für alle Besucher etwas. Während der Weihnachtsmarkt offiziell vom 29. November bis zum 23. Dezember dauerte, ging es auf dem Neumarkt mit dem „Chemnitzer Hüttenzauber“ und im Erzgebirgsdorf auf dem Düsseldorfer Platz bis zum 5. Januar weiter. Ein zentraler Bestandteil der Verlängerung war die „Coming-Home“-Fachkräftebörse vom 27. bis 30. Dezember in der Weihnachtspyramide. Diese Aktion wirbt für die Rückkehr von andernorts Beschäftigten in die östlichen Bundesländer.

Fazit
Die Stadt zog in einer Pressemitteilung ein durchweg positives Fazit. Der Weihnachtsmarkt war sehr gut besucht, was auch dem milden Wetter zugeschrieben wurde. Insgesamt wurden 412.000 Besucher gezählt. Es wurden etwa 590.000 Geschirrteile in der Spülstelle gereinigt. Der Weihnachtsmann verteilte täglich Süßigkeiten und holte jeweils ein besonders mutiges Kind auf die Bühne. 13 verschiedene Kindergartengruppen halfen dabei, die zahlreichen Weihnachtsbäume zu schmücken.
Dank aufmerksamer Händler und der Zusammenarbeit mit der Polizei konnte die Verwendung von Falschgeld verhindert werden. Insgesamt traten 53 Künstler, Künstlergruppen, Chöre und Kindergruppen auf den Bühnen des Weihnachtsmarkts auf. Nach dem Attentat in Magdeburg wurden die Sicherheitsmaßnahmen überprüft und verstärkt. Als Zeichen der Anteilnahme wurde die Musik auf dem Weihnachtsmarkt leiser abgespielt, und am 21. Dezember hielten Händler und Besucher eine Gedenkminute ab.
Neu war die Einführung von Weihnachtsmarkt-Gutscheinen im Wert von 25 und 50 Euro, die in der Touristinformation erhältlich waren. Mit Abschnitten im Wert von 2, 3 und 5 Euro konnten Besucher an den meisten Ständen einkaufen. Diese Aktion zielte darauf ab, die Attraktivität des Weihnachtsmarkts zu erhöhen und mehr Besucher in die Innenstadt zu locken. Bemängelt wurde allerdings die geringe Anzahl an Toiletten, die weite Wege von den Glühweinständen aus erforderlich machten.

Bilder und Text: Ulrich Wehmeyer

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