13. Oktober 2025

Der Komet – unsere Geschichte

Seit 1883 im Dienste des Schaustellergewerbes und der Pirmasenser Industrie

Eine Zeitschrift speziell für Schausteller – ist die überhaupt nötig?

Eine Zeitschrift speziell für Schausteller – ist die überhaupt nötig?

Genau diese Frage stellte sich im Jahr 1883 wohl auch der Pirmasenser Buchdrucker Wilhelm Neumann. Er kam damals durch seine geschäftlichen Kontakte auch mit Schaustellern in Berührung und verwirklichte ihr Anliegen, ein eigenes Publikationsorgan zu gründen. Die Notwendigkeit, eine eigene Zeitschrift zu besitzen, beweisen die rund 1.000 Abonnementbestellungen, die nach der so genannten Null-Nummer Mitte September 1883 eingegangen waren. Am 6. Oktober 1883 war es so weit und die erste offizielle Ausgabe erschien mit dem Kopftitel: „Der Komet – Organ zur Wahrung der Interessen der Besitzer von Sehenswürdigkeiten und Schaustellungen aller Art.“ Von nun an hatten die reisenden Schausteller und Markkaufleute mit ihrer Fachzeitschrift ein Bindeglied und ein Sprachrohr für den Berufsstand. Dieser wird wie andere auch, geschätzt und geachtet. Als großer Wirtschaftsfaktor wird er bis in die Regierungsstellen der Länder und des Bundes anerkannt.

Wie kam man auf den Namen „Komet“?

Im Neuen Testament heißt es, dass ein Stern den Weisen aus dem Morgenland den Weg zur Geburtsstätte Jesu aufzeigte. Sie begaben sich dort hin – sinnbildlich gesehen waren sie also die ersten Reisenden. Und „Der Komet“ ist damit gewissermaßen der Leitstern der Menschen auf der Reise. – Eingang in die Weltliteratur fand „Der Komet“ in dem Zuckmeyer-Stück „Katharina Knie“. Carl Zuckmeyer lässt den alten Knie sagen: „Schreiben sie an den „Komet“ nach Pirmasens, da kriegen wir alles nachgeschickt!“

Welche Themen hat „Der Komet“ zum Inhalt?

Für die Schausteller und Marktkaufleute ist „Der Komet“ Vereinsorgan und reichhaltige Informationsquelle zu organisatorischen, rechtlichen und technischen Fragen. Er ist seit über 60 Jahren eine unüberhörbare Stimme des Berufsstandes und offizielles Organ seiner beiden Berufsorganisationen: Deutscher Schaustellerbund e.V. (DSB) und Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e.V. (BSM). Darüber hinaus ist „Der Komet“ vor allem ein hervorragender Werbeträger für die Reisenden und ihre Attraktions- und Artikelangebote und für die Hersteller von Schaustellerprodukten – vom Luftballon bis hin zum Hightech-Fahrgeschäft. Und vor allem gilt dies auch für die Veranstalter von Volks- und Schützenfesten, Jahrmärkten und Kirmessen, die ihre Festausschreibungen im „Komet“ platzieren. „Der Komet“ ist aber auch ein anteilnehmendes Fachblatt. Dies spiegelt sich in den Familienanzeigen wider. Die Arbeit der Circus- und Schaustellerseelsorge findet ebenso wie Bildungsangebote für Kinder von beruflich Reisenden gebührende Berücksichtigung.

Was wollen wir?

„Um unseren Zweck vollständig zu erreichen, haben wir uns entschlossen, dass unser Organ nur ganz speciel unsere Interessen vertreten soll. Nichts von Politik, Nationalität, Particularismus, Confession und politischer Parteistellung!“ Diese Devise gab „Der Komet“ am 15. September 1883 in seiner Probenummer. Und abgesehen von einigen politischen Einflussnahmen, die in der Zeit des Ersten Weltkriegs sowie noch weit stärker in der Zeit von 1933 bis 1945 von außen ausgeübt wurden, ist es den Herausgebern und Redaktionen bis heute gelungen, dieser Devise treu zu bleiben. Diesem Motto hat es „Der Komet“ aber auch zu verdanken, dass er als erstes Fachblatt des reisenden Gewerbes bis heute erhalten geblieben ist. Deshalb genügt ein einziger Satz, der alles beinhaltet: „Der Komet“ will auch künftig ein Leitstern sein, ein Hort der Integration, ein getreulicher Chronist und Weggenosse der Menschen auf der Reise.

Eigentümer und Geschäftsführer: Christoph Schober und Martin Eckert

KOMET Druck- und Verlagshaus

Die Wurzeln des Druckhauses reichen zurück bis ins Jahr 1914, als Gustav Leis zur Produktion der Fachzeitung Der Komet eine eigene Buchdruckerei gründete. Sein Sohn, Dr. Walter Leis, trat 1925 nach dem Studium der Volkswirtschaft in das Familienunternehmen ein und baute die Akzidenz-Druckerei zur Herstellung von Drucksachen für die heimische Industrie aus.

Im Zweiten Weltkrieg musste Der Komet sein Erscheinen einstellen. Dr. Walter Leis kam 1944 bei einem Fliegerangriff in Kaiserslautern ums Leben, ein halbes Jahr später verstarb auch Gustav Leis. Die Geschäfte wurden anschließend von den beiden Witwen Lina Leis (Mutter von Walter) und Marianne Leis geführt – bis 1970. Dann übernahm Klaus Endres aus der Familie die Leitung und führte den Betrieb unter dem Namen KOMET Druck- und Verlagshaus Klaus Endres fort. 1974 erfolgte der Umzug in das neue Druck- und Verlagshaus nach Pirmasens-Winzeln.

1999 übernahm Rita Endres-Grimm die Geschäftsführung, bevor sie sich 2015 – nach der 5500. Ausgabe des Komet – in den Ruhestand verabschiedete. Ihr langjähriger Mitarbeiter Armin Knerr trat die Nachfolge an und prägte das Unternehmen fast ein Jahrzehnt. Im Mai 2025 ging auch er nach über 50 Jahren im Haus in den verdienten Ruhestand.

Der klassische Druckbereich wurde 2021 aufgrund pandemiebedingter Auflagen und ausbleibender Rentabilität eingestellt. Kleinstauflagen werden noch bis Ende 2025 im Digitaldruck hausintern produziert. Gleichzeitig wurde ein starkes Netzwerk aus Partnerdruckereien aufgebaut, um Kunden weiterhin hochwertige Produkte zu attraktiven Preisen anbieten zu können.

Im Juni 2025 begann ein neues Kapitel: Martin Eckert (58) und Christoph Schober (38) übernahmen die Geschäftsführung und sind erstmals Eigentümer, die nicht aus der Gründer-Familie stammen. Die langgeplante und bewusste Übergabe durch die bisherige Eigentümerfamilie – getragen von Vertrauen, gemeinsamen Werten und Respekt vor der Tradition – markiert einen Generationswechsel mit Zukunftsblick.

Verlag und Redaktion der Fachzeitung sollen nun unter der neuen Leitung umfassend digital weiterentwickelt werden: Als Plattform für Schausteller und Marktkaufleute soll Der Komet künftig noch stärker informieren, vernetzen und sichtbar machen – gedruckt und online verfügbar für Menschen auf der Reise.

Mit über 140 Jahren Erfahrung, individueller Beratung, persönlichem Service und einem modernen digitalen Angebot bleibt KOMET ein verlässlicher Partner.