7. Dezember 2025

Nürnberg: Das Familienpublikum wird vermisst

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199. Nürnberger Herbstvolksfest

Während Imbiss- und Ausschankbetriebe eine überwiegend positive Bilanz zogen, zeigten sich die Fahrgeschäftsbesitzer häufig wenig glücklich. Ist die Stadtbild-Debatte, von Bundeskanzler Friedrich Merz losgetreten und die bundesweit für emotionsgeladene Diskussionen sorgt, auch ein Thema das die Veranstaltung in der Frankenmetropole trifft? Das unentbehrliche Familienpublikum fehlte in der Noris. Die Repräsentanten des Berufsverbandes beschäftigen sich intensiv mit der weiteren Entwicklung der beiden Nürnberger Volksfeste und arbeiten an einem Konzept zur Zukunftssicherung. Dabei, so ist zu hoffen, darf es keine Denkverbote geben. Intensive Gedanken braucht besonders das Herbstvolksfest, das in diesem Jahr unter zahlreichen und kurzfristigen Absagen von Karussell-Anlagen litt und es nur mit großer Mühe den Verantwortlichen gelang, einen kompletten Festplatz zu präsentieren.

Großes Angebot

Als Fahrgeschäfts-Neuheiten waren mit dabei: „Avenger“ (Kollmann), „High Impress“ (Oberschelp), „Walzerfahrt“ (Walz), „Fast & Furious“ (Zimmermann), „Robotix“ (Lenzner) und der Twister „Golden Star“ (Berbering & Saunders). Neu auch die Geisterbahn „Geister-Tempel“ von Sipkema. Eine große Fan-Gemeinde hat die „Wilde Maus XXL“, die wiederholt in Nürnberg gastierte und der Publikumsliebling war. Max Eberhard: „Ich hatte zehn Karussell-Anlagen in meinem Leben. Dies ist jetzt mein Meisterstück: Mein Geschäft ist einzigartig in ganz Europa: Größe, Fahrverhalten, Wasserspiele und die VR-Brille. Ich hab’ mein Leben lang daran getüftelt. Ich bin in ganz Europa zu Hause und jetzt wieder in Nürnberg. Überall habe ich eine stabile Fangemeinde, alle wollen in die „Wilde Maus XXL“ einsteigen. Ich bin immer glücklich und positiv.“ Insgesamt gab es 20 Fahrgeschäfte, 14 Angebote für Kinder, sechs Belustigungen, 48 Imbisse – teilweise mit Biergärten, 23 Süßwaren, sieben Schießgeschäfte, fünf Verlosungen – darunter erstmals Gino Huber mit dem „Rollenden Glückshaus“, 28 Spiele und fünf Verkaufsstellen nach Schaustellerart. Die Größe des Festplatzes am Dutzendteich liegt bei 100.000 Quadratmetern und 156 Betriebe hatten aufgebaut.

Neue Ideen für das Publikum

Im umfangreichen Rahmenprogramm gab es neu einen „Kunterbunten Kinderspaß“ speziell für die jungen Gäste sowie einen zweiten „Senioren-Nachmittag“ und einen zweiten „Rosa Montag“ im „Stadl“. „Volksfest- Afterwork“ nannte sich das exklusive Angebot für ein Feierabend-Erlebnis mit Firmen-Kollegen und Teams. Renner sind und bleiben die beiden Familientage mit halben Fahrpreisen an den Karussell-Attraktionen sowie Sonderangeboten an allen Verkaufsgeschäften. Der neue, zentral gelegene Treff am Volksfestplatz ist der „Stadl“, der seine Bewährungsprobe bei der Premiere am Frühlingsfest mit Bravour bestand. Ein uriges Holzhaus mit zwei Stockwerken und einer 80 Quadratmeter großen Terrasse, mit Biergarten und Holzböden. In den Biergarten kann man sich, wie in Franken üblich, seine Brotzeit auch mitbringen. Hier ist es möglich, auch andere Volksfestspezialitäten zu verzehren. Oder man griff auf die Stadl-Gastronomie zurück und das war neu im Herbst: Der bekannte und beliebte Festwirt „Hax’n Liebermann“ kehrte aufs Nürnberger Volksfest zurück, als Teil des „Stadl“. Im Angebot die klassischen Spezialitäten mit Hendl, Hax’n, Ente, Brotzeitplatten und Kaiserschmarrn. Diese Symbiose hat bisher gefehlt, muss sich noch herumsprechen, ist ausbaufähig, eine perfekte Ergänzung und schaffte jetzt einen Achtungserfolg. Seit 10 Jahren gibt es beim Herbstvolksfest das „Azubi Speed Dating“ im Riesenrad, eine Jobbörse ohne Vorbedingungen. Eine Fahrt lang haben die Jugendlichen Zeit, ihren Berufstraum zu erläutern und zu überzeugen. Sie müssen dafür kein Bewerbungsschreiben einreichen, einfach vorbeikommen reicht aus. Veranstalter ist der Süddeutsche Schaustellerverband gemeinsam mit dem Jobcenter Nürnberg. Hier werden Ausbildungsträume wahr.

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