Wenn München leuchtet: So fühlt sich das Oktoberfest 2025 an
Ab 20. September verwandelt die Theresienwiese die Stadt wieder in ein Meer aus Licht, Musik und Begegnungen. 16 Tage lang Wiesn, der Fassanstich durch OB Dieter Reiter am 20.9., 12 Uhr in der Schottenhamel-Festhalle – und dazwischen all das, was Menschen seit Generationen hierherzieht: 468 Betriebe, Tradition, Neugier, Lebensfreude.
Der Moment, wenn’s losgeht
Kurz vor zwölf hält München den Atem an. In der Schottenhamel zählt man die Sekunden, draußen schieben sich Trachten, Familien und Freundesgruppen Richtung Zelte. Dann hallt der Ruf durchs Fest: „O’zapft is!“ – und die Theresienwiese auf 34,5 Hektar erwacht endgültig. 16 Tage lang ist sie Bühne für vertraute Rituale und kleine Neuentdeckungen, für leise Begegnungen im Bierzelt und laute Jubelrufe vor dem nächsten Fahrgeschäft.
So groß, so bunt, so Wiesn
Hinter den Lichtern stecken Zahlen: 468 zugelassene Betriebe – 36 gastronomische, 238 Schausteller, 170 Marktkaufleute. Daneben die Oide Wiesn, die wie ein Zeitfenster öffnet: 41 Betriebe mit historischen Fahrgeschäften, Zelten und Musik. Wer hier abbiegt, hört Blasmusik, riecht Holz und Hopfen – und merkt, warum die Münchner von „ihrer“ Wiesn sprechen.
Was kostet die Maß? Und was bringt die Wiesn?
Die Diskussion gehört dazu wie der Radi zum Radiertisch: 14,50–15,80 € kostet die Maß 2025 – rund +3,52 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Stadt legt die Preise nicht fest, prüft aber die Angemessenheit. Und die Wiesn zahlt zurück: Prognostiziert sind ~1,6 Mrd. € Wirtschaftswert, davon ~634 Mio. € direkt auf dem Gelände – ein Kraftwerk für Gastronomie, Handel, Hotellerie und Verkehr.
Riesenräder, Loopings, Gänsehaut
Wer den Blick hebt, erkennt die Silhouetten schon von weitem: „Oktoberfest-Riesenrad“ und „Russenrad“, dazwischen die Türme – „Jules Verne Tower“, „Skyfall“, „Hangover The Tower“. Auf der Achterschiene rasen „Olympia-Looping“, „Alpina Bahn“, „Wilde Maus“, „Heidi – The Coaster“. Wem der Puls noch Luft nach oben lässt, der findet sie bei „XXL Höhenrausch“, „Konga“, „Top Spin No. 1“, „Flip Fly“, „Techno Power“. Und für alle, die die Wiesn am liebsten im Kreis der Familie erleben: „Krinoline“, „Münchner Rutschn“, „Toboggan“, „Teufelsrad“, die liebevoll gestaltete Wasserbahn „Jim und Jaspers Wildwasser“.
Neuheiten: einmal nach oben, einmal rundum neu
Heuer hebt der „Sky Lift“ (Kollmann) die Stadt in 71 Metern auf die Handfläche: verglaste Gondeln, barrierefreier Einstieg – ein stiller Moment über dem Lärm. „Happy Sailor“ (Krug) lässt die Gondeln um einen Springbrunnen tanzen, „Montgolfière“ (Goetzke) erzählt vom Schweben im Ballon. Wer’s interaktiv mag, steigt in „Dr. Archibald“ oder „Laser Pix“ – der Mix aus Jahrmarkt und Gegenwart.
Oide Wiesn: der Herzschlag der Tradition
Hier drehen Kettenflieger Kalb und die Denkmal-Schönheit „Fahrt ins Paradies“ ihre Runden; Nostalgie-Eisenbahn, Märchenkarussell, Holzpfosten-Skooter und Motorrad-Steilwand holen das letzte Jahrhundert herüber. Man bleibt stehen, lauscht, lächelt – und versteht, warum die Wiesn mehr ist als Event.
Für Familien, für alle
Dienstage sind Familientage (23.9. & 30.9.): ermäßigte Preise, entspannter Takt. Zehn Trinkwasserbrunnen helfen, den Durst zwischen Zelten und Rummel zu stillen (gefüllte Flaschen bleiben in den Zelten draußen). Immer wichtiger: barrierefreie Wege, Karten mit Zugängen, Sitzplätzen und Toiletten (teils via what3words), Rampen und Handgas an ausgewählten Fahrgeschäften. Und weil die Stadt mit der Zeit geht, kann man auf über der Hälfte der Stände bargeldlos zahlen – teils sogar ausschließlich.
Klang, Bild, Gefühl
Das Wiesn-Plakat 2025 stellt die Helden hinter den Kulissen ins Licht: Kellnerinnen, Kellner, Schausteller, Crews. Der neue Wettbewerb „A Liad für d’ Wiesn“ bringt frische Ohrwürmer an die Bänke. Im Museumszelt der Oidn Wiesn zeigt die Ausstellung „Jedes Bild ein Treffer“, wie Jahrmarkt & Fotografie seit 150 Jahren zusammenspielen – vom Automatenporträt bis zum Selfie.
Überblick / Fakten
- Zeitraum: 20. 9.–5. 10. 2025 (Fassanstich 20. 9., 12 Uhr, Schottenhamel)
- Ort: Theresienwiese, München – 34,5 ha
- Betriebe: 468 (36 Gastro / 238 Schausteller / 170 Marktkaufleute)
- Oide Wiesn: 41 Betriebe (4 Gastro / 31 Schausteller)
- Maßpreis: 14,50–15,80 €
- Trinkwasser: 10 kostenlose Brunnen
- Familientage: 23.9. & 30.9.
- Payment: > 50 % bargeldlos möglich
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