Worms: Positive Bilanz
für die „Nibelungen Weihnacht“
Die Nibelungensage beeinflusst das ganz Jahr über das Geschehen in Worms. Zur Weihnachtszeit verbinden sich Wormser Kulturschätze mit der Nibelungensage in einer besinnlichen Atmosphäre zur „Nibelungen Weihnacht“. Das Weihnachtsmarktgeschehen erstreckt sich vom Parmaplatz über den zentralen Obermarkt bis zum Römischen Kaiser vor dem Einkaufszentrum. Weitere Hütten und Geschäfte wurden in der Fußgängerzone Kämmererstraße platziert, welche durch das unbeleuchtete Gebäude der geschlossenen Kaufhof-Filiale dunkel wirkten. Die Stadt hatte zusätzlich aus Energiespargründen die Weihnachtsdekoration reduziert. War der Obermarkt und Parmaplatz schön gestaltet, sahen die einzelnen Hütten und Geschäfte, die in der Innenstadt standen etwas zusammenhanglos aus.
Berücksichtigung fanden die meisten Wormser Schausteller und in den Verkaufshütten wechselten teilweise wöchentlich die Anbieter. Hier werden für das nächste Jahr noch Anbieter gesucht. Als Kindergeschäfte waren dabei Schramms Kinderkarussell, Büglers Kinderkarussell und Klemmer-Schmitts Kinderkarussell. Zum Start am 21. November fehlte noch die Kindereisenbahn auf dem Parmaplatz. Der eigentlich vorgesehene Beschicker konnte nicht bauen, da die verfügbare Fläche zu klein war. Familie Feix rückte drei Tage später mit der Kindereisenbahn an und somit kamen die Kinder noch in den Genuss dieses Vergnügens. Auf dem Obermarkt war ein Zentrum der Verköstigung mit Lehmanns „Glühwein Stadl“, Jeffrey Bauers „Zum alten Bauer“ und kulinarischen Angeboten dazu u. a. der Familien Brückel, Nock, Schramm, Lehmann und Thorn. Hier drehte sich auch Schramms Kinderkarussell. Rund um den Parmaplatz wurde mit der Feix’ Kindereisenbahn, Toni Bauers „Glühweinstüberl“, Lux’ „Bratbar“ für Gaumenfreuden alles geboten. Der Platz am Römischer Kaiser vor dem Einkaufszentrum lockte u. a. mit Kloos’ Glühwein, Winters Imbiss und Büglers Kinderkarussell. Die sonst hier platzierte lebende Krippe von Carry Lerch fehlte dieses Jahr. Kurzfristige Absagen hatten auch an anderen Stellen für Lücken auf dem Weihnachtsmarkt gesorgt. Süßwaren, Crêpes, Flammlachs und Imbissgeschäfte der Familien Brückel, Lux, Nock, Kaplan, Müller, Schweitzer, Lehmann, Schramm, Thorn und Weeber ergänzten auf der „Nibelungen Weihnacht“ das Angebot. Dazwischen waren die Anbieter von Bastelartikeln, Schokolade, Marmelade, Handwerkskünste und die drei Wechselbuden. Auf der von Emil Lehmann zur Verfügung gestellten Veranstaltungsbühne auf dem Obermarkt, welche auch schon beim Pfingstmarkt im Einsatz war, war fast täglich Programm von Puppentheater über Nikolaus bis zu musikalischen Darbietungen. Der kulturelle Teil der „Nibelungen Weihnacht“ wird organisiert von der „Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG) Worms“ mit freundlicher Unterstützung des „Schaustellerverbandes Worms-Wonnegau“. Für die Organisation des Weihnachtsmarktes ist der Bereich drei – Öffentliche Sicherheit und Ordnung – mit der Bereichsleiterin Angelika Zezyk zuständig. Die Platzgestaltung und Koordination lag in den Händen der Projektleiterinnen Isabelle Nau und Michaela Böber. Besonderen Wert wurde bei der Planung auf die gute Zusammenarbeit mit dem „Schaustellerverband Worms-Wonnegau“ und dessen ersten Vorsitzenden René Bauer gelegt. “Die Stadt ist sehr Schausteller freundlich.”, so René Bauer zum Redakteur. Von der KVG wurde ein Programmheft mit dem Titel „Worms im Advent” herausgegeben, mit einem Übersichtsplan und den Veranstaltungspunkten im Advent. Zum ersten Mal gab es am 14. Dezember einen Kindertag, wo die Fahrgeschäfte kostenlos benutzt werden konnten. Bei einigen Verpflegungsständen gab es passend dazu Rabattaktionen. Die Stadtverwaltung war aktiv in den Wechselbuden präsent. Einmal mit einer Verkaufsaktion der Auszubildenden mit Kuchen und anderen selbst gebackenen Köstlichkeiten für den guten Zweck. Ein zweites Mal bei den zwei LED-Tauschtagen auf dem Weihnachtsmarkt. Hier konnten alte Glühbirnen kostenfrei gegen sparsame LEDs eingetauscht werden.
Die Eröffnung erfolgte am Montag, den 21. November auf der Veranstaltungsbühne auf dem Obermarkt. Bürgermeisterin Stephanie Lohr eröffnete zusammen mit der evangelischen Dekanin Jutta Herbert und René Bauer umrahmt von der Bläsergruppe der Lucie-Kölsch-Musikschule die Veranstaltung.
Ein feierlicher Höhepunkt nach zwei Jahren Pandemie war das Turmblasen des Wormser Barockbläser Ensembles am vierten Advent, wo Tausende Menschen zusammenkamen und Weihnachtslieder zwischen Dom und Magnuskirche sangen.
Die Bilanz war positiv und es wurde ein friedliches Marktgeschehen ohne besondere Vorkommnisse attestiert. „Wir hatten einen schönen Weihnachtsmarkt, den die Besucherinnen und Besucher gerne genutzt haben, um eine Pause vom Alltag zu nehmen und sich mit Freunden zu treffen.“, so Bürgermeisterin Stephanie Lohr bei der Endbesprechung. Die Beschicker zogen ebenfalls eine positive Bilanz. René Bauer bemerkte, dass der Weihnachtsmarkt nach zwei Jahren Corona für die Besucher ein Highlight gewesen ist und sehr gut frequentiert wurde. Er ergänzte die Hoffnung der Schausteller auf wieder mehr dekorative Weihnachtsbeleuchtung der Stadt im nächsten Jahr. Diese war aus Energiespargründen vonseiten der Stadt reduziert worden. Eine Eisbahn mit Weihnachtsmarkt war von einem Unternehmer auf dem Backfischfestplatz am Rhein geplant worden. Das Projekt kam nicht zustande. Der dadurch aufkommenden Diskussion um eine Verlegung des Weihnachtsmarktes erteilte Bürgermeisterin Stephanie Lohr eine klare Absage: „Der Weihnachtsmarkt und der Einzelhandel brauchen einander und tun sich gegenseitig gut. Daran wollen wir zunächst nichts ändern.“
Text und Fotos: Ulrich Wehmeyer